Orgasmusstörung bei Frauen – Wie es dazu kommt und was Du dagegen tun kannst

Zusammenfassung

Du kennst den Big O. nur vom Hörensagen? Mach Dir nichts draus! So wie Dir ergeht es etwa 35% der Frauen. Sie können beim Geschlechtsverkehr mit ihrem:r Partner:in nicht zum Orgasmus kommen. Doch wenn Du die Ursache dafür aufgespürt hast, kannst Du das womöglich ändern – wenn Du magst. Wäre doch schön, den Himmel der Glückseligkeit doch noch kennenzulernen, oder? Wir haben hier die besten Orgasmustipps für Dich zusammengefasst.

Was ist eine Orgasmusstörung?

Hat eine Frau eine Orgasmusstörung, erlebt sie beim gemeinsamen Sex mit ihrem:r Partner:in trotz ausreichender Erregung entweder gar keinen Höhepunkt (Anorgasmie) oder nur ganz selten. Auch ein verzögertes Einsetzen des Höhepunkts wird bereits als Orgasmusstörung aufgefasst. Als wirkliche Störung wird das Ausbleiben des Orgasmus aber erst bezeichnet, wenn die Frau stark darunter leidet und sich möglicherweise aus Scham darüber ganz aus ihrem Sexualleben zurückzieht. Das bedeutet im Umkehrschluss: Ist eine Frau mit ihrem Sexualleben auch ohne Orgasmus glücklich, hat sie auch keine Orgasmusstörung.

Primäre vs. sekundäre Orgasmusstörung

Man unterscheidet die primäre Orgasmusstörung von der sekundären Orgasmusstörung. Bei der ersten Form hat die Frau beim Sex noch niemals einen Höhepunkt gehabt. Bei der zweiten Form hat die Frau bereits Orgasmen erlebt, kommt aber aus bestimmten Gründen beim Sex nicht sehr oft oder nicht mehr zum Höhepunkt.

Wie viele Frauen haben eine Orgasmusstörung?

Glaubt man einer Befragung im Auftrag des Fachjournals „Archives of Sexual Behavior“ erlebt zwar der Großteil der Frauen (65%) häufiger einen Orgasmus beim vaginalen Geschlechtsverkehr mit ihrem:r Partner:in. Doch offenbar gehen 35% der Frauen bei der schönsten Sache der Welt regelmäßig leer aus. Etwa 10% der Frauen hat noch nie einen Orgasmus erlebt.

Was sind mögliche Ursachen für eine Orgasmusstörung?

Für eine Orgasmusstörung kann es eine Vielzahl von Ursachen geben. Neben psychischen Problemen sind es oft körperliche Erkrankungen oder Störungen, die die Orgasmusfähigkeit hemmen. Daneben gibt es auch banale Ursachen. Dazu gehört etwa ein zu kurzes Vorspiel oder ein vorzeitiger Samenerguss des Mannes. Bei manchen Paaren fehlt es auch schlicht an Kenntnissen, welche Geschlechtsteile wie zu stimulieren sind, damit ein Orgasmus stattfinden kann.   

Psychische Ursachen von Orgasmusstörungen

Oft liegt der Grund für den ausbleibenden Orgasmus in der Psyche. Folgende Probleme können dahinterstecken, wenn das Feuerwerk der Lust sich nicht entlädt:

Kommunikationsprobleme: Die Partner (oder eine:r der beiden) haben Angst davor, dem:r anderen mitzuteilen, wie sie an den Genitalien berührt werden möchten oder welche Stellungen bzw. Techniken sie erregend finden.

  • Die Frau weiß gar nicht, wie sie berührt werden muss, welche Stellungen oder Techniken sie ansprechen würden.
  • Die Frau hat ein Problem damit, sich mental fallenzulassen und abzuschalten.
  • Die Frau hat Angst davor, sich durch die Abgabe von Kontrolle verletzlich zu machen.
  • Die Frau hat Angst davor, die Kontrolle über die eigenen Emotionen zu verlieren.
  • Beziehungsprobleme: ein ungelöster Paarkonflikt, das Fehlen von Vertrauen, eine:r der Partner:innen findet den:die anderen nicht mehr attraktiv etc.
  • Ein nicht gelöster Vater-Tochter-Konflikt oder Mutter-Tochter-Konflikt
  • Die Frau setzt sich mit der Erwartung, einen Orgasmus zu bekommen zu sehr unter Druck.
  • Ein erlittenes Kindheitstrauma (eine emotionale | körperliche Gewalterfahrung, sexueller Missbrauch) oder andere ungelöste innere Konflikte.
  • Psychische Erkrankungen wie eine Depression: Hier sind oft bestimmte Antidepressiva wie SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) daran schuld, wenn sich die Erregung nicht entlädt.

Körperliche Erkrankungen als Ursache von Orgasmusstörungen

Doch nicht immer muss die Psyche der Frau einem Orgasmus im Wege stehen. Auch körperliche Erkrankungen oder Störungen können der Grund dafür sein, dass Du auf der Strecke bleibst, während Dein:e Liebste:r sich selig ins Reich des höchsten Glücks gleitet. Zu den körperlichen Ursachen einer Anorgasmie gehören:

  • Erkrankungen, bei denen Nerven geschädigt sind (Diabetes, Wirbelsäulenverletzungen, Multiple Sklerose)
  • Tumore
  • Entzündungen
  • Erkrankungen der Schilddrüse, der Hirnanhangdrüse, der Nebenniere
  • Medikamente
  • Erkrankungen, die die sexuelle Funktion stören (Harnwegsinfektion, Arthritis)
  • ein zu schwacher Beckenboden
  • Testosteronmangel und dadurch verminderte Lust auf Sex
  • Östrogenmangel und dadurch verminderte Lust auf Sex
  • Drogen- oder Alkoholkonsum
  • das Problem, dass die sexuelle Erregung nicht ausreicht
  • sexuelle Störungen wie die Erregungsstörung 
  • Unfähigkeit, durch vaginale Penetration zum Orgasmus zu kommen

Was tun bei Orgasmusstörungen?

Eine universelle Therapie bei Orgasmusstörungen gibt es nicht. Vielmehr ist entscheidend, dass betroffene Frauen die jeweilige Ursache für das Ausbleiben des Orgasmus ausfindig machen und dann versuchen, sie zu beheben.

Körperliche Störung aufspüren und behandeln

Vermutest Du eine organische Ursache für die Erregungsstörung oder die Orgasmusstörung, kannst Du eine gründliche körperliche Untersuchung bei Deinem:r Ärzt:in veranlassen. Liegt eine Erkrankung wie eine Hormonstörung zugrunde, kann sie vielleicht mit Medikamenten behandelt werden, wodurch sich die Probleme in Luft auflösen. Manchmal liegt die Störung aber auch in der Nebenwirkung eines Medikaments begründet, wie z.B. bei einigen Antidepressiva (SSRI). Nimmst Du ein solches Mittel ein, kannst Du Deine:n Ärzt:in bitten, Dir ein anderes Präparat zu verschreiben.

Erregungsstörung lindern

Wo keine sexuelle Erregung ist, da kann auch kein Orgasmus stattfinden. Findest Du Deine:n Partner:in vielleicht nicht mehr sexuell anziehend? Dann kann dies zur Orgasmusstörung führen. Da hilft wohl nur, sich eine neue Liebe zu suchen. Denn wenn die Leidenschaft erstmal gänzlich weg ist, kannst Du nichts mehr machen. Fühlst Du Dich Deine:r Partner:in aber noch sehr verbunden, besteht vielleicht ein schwelender Beziehungskonflikt zwischen Euch. Den gilt es dann zu lösen. Zum Beispiel mit Unterstützung eines:r Psychotherapeut:in. Vielleicht fehlt es Eurer Beziehung an Wärme, Zärtlichkeit und Rückhalt. Dagegen hilft nur eines: miteinander sprechen und sich die Wünsche mitteilen.  

Womöglich sind auch Eure Sexpraktiken und Stellungen über die Zeit zur Gewohnheit geworden, sodass sie Dich nicht mehr in Wallung versetzen. Probiert bei einer Erregungsstörung Neues im Bett aus. Experimentiert mit neuen Stellungen, Techniken oder mit Sextoys. Auch das gemeinsame Ansehen von Pornos oder Sex an ungewohnten Orten kann Deiner Erregung neuen Auftrieb verleihen.

Durch Masturbation die eigene Lust entdecken

Wenn die Orgasmusprobleme daher kommen, dass Du nicht weißt, wie Du berührt werden musst, um sexuelle Ekstase zu erleben, kannst Du masturbieren. Nimm Dir Zeit und entdecke Deinen Körper mit den Händen oder einem Sextoy. So lernst Du am besten, wie Du angefasst werden möchtest, um Deinem Orgasmus die Tore zu öffnen. Sobald Du den Dreh raushast, erzähle unbedingt Deinem:r Partner:in von Deiner neuen Erfahrung. Dein:e Partner:in weiß mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht, an welchen Stellschrauben Dein Körper gedreht oder wie genau Deine einzelnen Lustpunkte gedrückt werden möchten. Paare, die in ihrer Sexualität eine offene Kommunikation pflegen, haben laut Studien ein erfüllteres Sexualleben. Denn sie haben sich schlau gemacht, was genau den:die Partner:in antörnt und können entsprechende Hebel in Bewegung setzen.

Jede Frau ist hier unterschiedlich, wieviel Stimulation sie an welchen Orten braucht. Eines ist aber sicher: Die Klitoris und deren Stimulation per Hand oder Mund spielt immer eine essentielle Rolle, wenn es um den Orgasmus geht. Laut Studien kommen mehr Frauen zum sexuellen Höhepunkt, wenn sie klitoral stimuliert werden – entweder manuell oder durch Oralverkehr. Durch reine vaginale Penetration erleben deutlich weniger Frauen regelmäßig einen Orgasmus.   

Psychotherapie zur Lösung innerer Konflikte oder Blockaden

Liegt der Orgasmusstörung ein psychisches Problem zugrunde, ist die Verhaltenstherapie ein guter Weg. Zusammen mit einem:r Therapeut:in begibst Du Dich auf Spurensuche nach Traumata aus der Kindheit oder Problemen in der Eltern-Kind-Bindung. Gerade wenn Du generell Schwierigkeiten damit hast, die Kontrolle abzugeben, den Kopf auszuschalten, den Leistungsgedanken beim Sex abzustellen oder Angst davor hast, Dich beim Sex verletzbar zu machen, ist dies ein gangbarer Weg. Werden die seelischen Konflikte aufgearbeitet und geklärt, können auch die Orgasmusprobleme verschwinden. Denn dann kannst Du Deine Lust frei ausleben.

Ein:e Sexualtherapeut:in kann Dich zu den Techniken, die zum Orgasmus führen, eingehend beraten. Eine Paartherapie ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn die Kommunikation zwischen Dir und Deinem:r Partner:in nicht (mehr) gut funktioniert und unbewusste Konflikte Eure Beziehung belasten.

Entspannungstraining, Sport und Achtsamkeit fördern die Orgasmusfähigkeit

Wenn Du beim Sex nicht abschalten kannst, kann Dir regelmäßiges Entspannungstraining helfen, Dich beim Sex besser fallenzulassen. Wenn Du Dich nicht völlig entspannen kannst, weil Du mit Deinen Gedanken z.B. noch bei Deinem Job bist, kannst Du ewig auf den Big Bang warten. Entspannung und ein besseres Gefühl für den eigenen Körper lassen sich sowohl mit Meditation als auch mit autogenem Training schulen.

Mit diesen Techniken kannst Du auch ganz bewusst gegen überhöhte Leistungsanforderungen beim Sex angehen. Auch fällt Frauen dann das Sich-Einlassen auf eine andere Person leichter. In sogenannten Sensualitätsübungen kannst Du mit Deinem:r Partner:in zusammen lernen, wie Ihr Euch auf sehr angenehme Weise berührt. Frauen, die viel Sport treiben, haben offenbar auch weniger Probleme mit einem erfüllten Sexualleben. Also ab ins nächste Fitnessstudio!

Längeres Vorspiel und Stimulation der Klitoris = häufigere Orgasmen?

Nein, Ihr müsst keine stundenlangen Sexsessions im Bett zelebrieren. Doch etwas mehr Ausdauer beim Vorspiel kann sich durchaus lohnen. Forschende fanden heraus, dass lesbische Frauen häufiger einen Orgasmus haben. Kreisch! Nicht, dass wir es ihnen nicht gönnen. Aber ganz neidlos nimmt eine Hetero-Frau diesen Tatbestand nicht zur Erkenntnis. Was also läuft bei homosexuellen Damen im Bett anders? Darüber gibt es bislang nur Spekulationen. Zum einen wird vermutet, dass homosexuelle Frauen das Vorspiel mehr ausdehnen und der Geschlechtsverkehr an sich nicht so viel Raum einnimmt. Zum anderen glauben Forschende, dass diese Frauen häufiger sexuelle Höhenflüge genießen dürfen, weil sie sich beim Liebesspiel verstärkt dem ultimativen Top-Hotspot der Frau widmen: der Klitoris.

Zufriedenheit kann die Orgasmusfähigkeit fördern

Laut einer Studie erleben besonders die Frauen häufig einen Orgasmus, die mit ihrem Leben insgesamt zufrieden sind. Sie fühlen sich sowohl mit ihrem Körper als auch in ihrer Partnerschaft wohl. Je tiefer die Liebe und Verbundenheit der Probandin zu ihrem:r Partner:in war, desto häufiger kam die Frau in den Genuss eines Orgasmus.

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