Bondage: Die entfesselte Lust

Zusammenfassung

Du sehnst Dich nach mehr Aufregung im Bett? Nach ein bisschen ‚Fifty Shades of Grey‘? Nach Kontrollverlust und prickelnder Erotik? Dann probiere doch mal Bondage aus. Die heiße Kunst des Fesselns hat sich längst aus der schmuddeligen BDSM-Ecke befreit und Einzug in viele deutsche Schlafzimmer erhalten. Genieße die passive Erotik in Ketten oder mache Dir Deine:n Liebste:n als Domina untertan. Wir verraten Dir, was es mit Bondage auf sich hat, warum dieser verführerische Fetisch so beliebt ist und worauf Ihr dabei achten solltet.

Was ist Bondage?

Bondage ist eine Sexpraktik aus dem Bereich des BDSM (engl. für „Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism“). Der Mann oder die Frau wird zum Zwecke der sexuellen Luststeigerung gefesselt und somit der Bewegungsfreiheit beraubt. Diese Sexpraktik kommt außerdem als eigene Spielart der Sexualität zum Einsatz – auch ohne dass ein Paar BDSM praktiziert. Bondage bedeutet so viel wie „Hörigkeit“, „Unfreiheit“ oder auch „Gebundenheit“. Es beschreibt den Zustand, dass man sich beim Liebesspiel dem Willen einer anderen Person unterordnet. Der:die Unterworfene wird im Fachjargon auch „Sub“ genannt, während der dominante Part als „Dom“ bezeichnet wird.

Sub oder Dom? – Das Spiel von Macht und Ohnmacht beim Bondage

Zugegeben, es klingt etwas schräg, Dich beim Liebesspiel in Handschellen legen zu lassen. Schließlich bist Du ja kein Sträfling. Würde ein:e Gefangene:r alles dafür tun, seinen:ihren Ketten zu entfliehen, sehnen sich BDSM-Fans gerade nach diesen. Zumindest beim Sex. Denn der Reiz besteht für Bondage-Liebhaber:innen darin, ihre:n Partner:in gefügig zu machen und mit diesem:r in sexueller Hinsicht das zu machen, was sie möchten. Oder aber sie wollen sich selbst unterwerfen, sodass ihr:e Partner:in über sie bestimmt.

Der Dom genießt beim Fesseln das Gefühl von Dominanz und Macht. Er:sie steigert seine sexuelle Erregung, indem er:sie allein bestimmt, was er:sie mit seinem:ihrem „Opfer“ macht. Er:sie berauscht sich daran, seine:ihre Sexfantasien frei auszuleben – ohne Rücksicht auf den:die Geknechtete:n. Eine gewisse Ader für SM, also für Sadomasochismus, solltest Du also schon mitbringen. Denn Du musst es ja genießen, jemanden zu unterdrücken und Schmerzen zuzufügen bzw. unterdrückt zu werden und geschlagen zu werden.

Der Sub wiederum schätzt den Kontrollverlust, die sexuelle Passivität und das Ausgeliefertsein. Es gibt dem Sub einen Kick, nicht zu wissen, was der dominante Part als Nächstes mit ihm:r anstellen wird. Die Unberechenbarkeit der sexuellen Handlungen, das Bestraftwerden und der Lustschmerz im Wechsel mit den zärtlichen Liebkosungen und dem Gefühl, sich nicht wehren zu können, lassen Spannung und sexuelle Lust beim Unterdrückten ansteigen.

Sowohl beim Bondage als auch beim BDSM ist das Rollenspiel ein zentrales Element. In der Regel hat eine Frau oder ein Mann eine Vorliebe für eine bestimmte Rolle. Dass sich ein Mensch zu beiden Rollen hingezogen fühlt, kommt in der Praxis ziemlich selten vor. Wie steht’s mit Dir? Eher Sub oder eher Dom?

Bondage heißt Grenzen austesten

Es geht beim Bondage auch um das Austesten und das Überschreiten von Grenzen. Der Reiz besteht hier darin, etwas Verbotenes und moralisch Verwerfliches zu tun. Die Grenzen werden beim Bondage wie auch beim BDSM ausgelotet. Es gilt herauszufinden, was einen sexuell noch erregt und was vielleicht schon zu viel des Guten ist. Zu viel ist es, wenn Praktiken Schmerzen oder eine Abneigung verursachen. Damit die Grenzen bei der Bondage Session dort verlaufen, wo sie nach Deinem Geschmack hingehören, ist es wichtig, vorher mit Deinem:r Partner:in über die Gos und No-Gos zu sprechen.

Die vielfältigen Wirkungen von Bondage

Vielleicht solltest Du Dir wirklich mal die rosa Plüschhandschellen besorgen, die immer wieder Deinen Blick einfangen? Denn wenn es stimmt, was Bondage alles bewirken soll, sind Handschellen schlicht ein Must-Have unter den Sextoys. Halt Dich an Deiner womöglich schon vorhandenen Fessel fest, wenn Du das hier liest. Bondage kann:

  • Dein Sexualleben aufpeppen
  • Deine Beziehung verbessern
  • Orgasmusprobleme lösen
  • Blockaden und Spannungen abbauen
  • Dich selbstbewusster werden lassen
  • multiple Orgasmen ermöglichen
  • bislang verborgene Persönlichkeitsanteile zum Vorschein bringen (Dir bei der Selbstfindung helfen)

Hard oder Soft Bondage? – Die Spielarten des Fesselns

Bondage muss nicht zwingend dem zwielichtigen BDSM-Reich zuzuordnen sein. Denn es ist nicht notwendig, diesen Fetisch extrem hart oder wie in einem SM-Film zu praktizieren. Soft Bondage ist daher weitaus populärer, dabei aber nicht minder lustvoll. Du entscheidest selbst, was Dich antörnt und wie hart oder soft die Fessel an Dich angelegt werden soll. Niemand hat Spaß daran, wenn die Fessel so eng geschnürt wird, dass einem die Luft wegbleibt. Auch musst Du Deine:n Partner:in nicht grün und blau schlagen, um prickelnde Momente im Bett zu genießen.

Soft Bondage ist in der Regel genau das, was vielen Paaren gefällt. Einen Klatscher mit der Peitsche hier, eine neckische Fessel da, eine laszive Augenbinde dort – mehr ist oft gar nicht nötig, um Erfüllung im Bett zu finden. Beim Soft Bondage behält der Sub auch einen Teil seiner Bewegungsfreiheit. Beim harten Bondage wird er:sie hingegen fest fixiert und hat keinerlei Spielräume mehr. Daher sind harte BDSM-Praktiken meist nur etwas für hartgesottene SM-Praktiker:innen. Experimentiere am Anfang einfach ein wenig mit Handschellen, Peitsche und anderen BDSM-Spielzeugen aus einem Sex-Shop herum und finde heraus, welches Fesselspiel aus dem BDSM-Bereich Dich heiß macht. Fest steht: Soft Bondage bringt das Blut in Wallung und entfesselt die Lust. Daher unser Rat: Dringend einmal ausprobieren.

Bondage-Zubehör: Was brauchst Du für die Session?

Du denkst bei Bondage an Handschellen, Augenbinde und Puschelpeitsche? Das liegt nahe und ist auch richtig. Aber diese Dinge sind eben nur ein Bruchteil an potenziellem Sexspielzeug, das der BDSM-Bereich für Dich bereithält. Einsteiger:innen mögen sie ja noch fesseln. Aber wenn Du in Deinen Erfahrungen etwas weiter voranschreitest, sind diese Toys vielleicht nicht mehr ganz so prickelnd. In einem entsprechenden Shop steht Dir eine nahezu unendliche Palette an Bondage-Zubehör zur Verfügung. Damit kannst Du Dich und Deine:n Partner:in beim Bondage ordentlich auf Trab bringen. Wie wär’s zum Beispiel mit Brustgeschirren aus Leder, gesichtsverhüllenden Bondage-Masken oder Lederpeitschen? Voilà, alles möglich. Alles darf. Nichts muss. Hier einige der beliebtesten Toys für Bondage und SM auf einen Blick:

  • Fußfessel aus Leder oder Metall (Edelstahl)
  • Handschellen aus Metall (Edelstahl)
  • Handfessel aus Leder
  • Halsband mit Leine
  • Bondage Manschetten Set (BDSM Set mit Halsband, Handfesseln und Fußfesseln)
  • Klassische Augenbinde
  • Knebel
  • Peitsche aus Leder | Latex oder Gerte
  • Paddle aus Silikon oder Leder
  • Bondage-Seil aus Leder, Baumwolle, Seide oder Nylon
  • Bondage Tape
  • Brustgeschirr aus Leder (Harness)
  • Hüftgurt
  • Dildos und Vibratoren
  • Nippelklemmen

Bondage für Einsteiger:innen und Fortgeschrittene

Für den Einstieg eignet sich das Bondage Fesselset besonders gut. Dieses besteht häufig aus Hand- und Fußfesseln. Passend dazu scheint die Gerte, mit der Du Deine:n Partner:in sanft züchtigen kannst – wenn Du magst. Die Augenbinde ist ebenfalls ideal für Bondage-Anfänger:innen. Denn mit verbundenen Augen nimmst Du verstärkt über die anderen Sinne wahr. Dadurch spürst Du die Berührungen Deines:r Liebsten noch intensiver. Auch erhöht sich die erotische Spannung, wenn Du nicht siehst, was Dein:e Partner:in als Nächstes mit Dir vorhat.

Bist Du schon etwas trittsicherer auf dem Bondage-Parkett, kannst Du mit Paddle, Geschirren und Halsband experimentieren. Mit einem Geschirr kannst Du Deine:n Partner:in ganz und gar kontrollieren. Ein Bondage-Geschirr verfügt über kleine Ringe, mit denen Du Deine:n Partner:in fesselst. Heißes Kerzenwachs, das auf die Haut getröpfelt wird, kann hartgesottene Bondage-Fans sexuell ebenfalls ansprechen. Damit das heiße Erlebnis aber nicht in flammenden Schmerzen ausartet, besorge dafür Kerzen aus reinem Paraffin. Hier schmilzt das Wachs bei einer hautverträglichen Temperatur von 55 bis 60 Grad. Damit ist das flüssige Wachs weniger heiß als das von gewöhnlichen Kerzen.

Probiere in Sachen Toys und Zubehör einfach aus, was Du interessant findest. Aber gib Deinem:r Partner:in rechtzeitig Bescheid, wenn es Dir mit einer BDSM-Praktik oder einem Spielzeug zu viel wird. Bondage-Sex soll Spaß machen und keine Pflichterfüllung sein. Geh beim BDSM-Spiel nur so weit, wie Du willst.

Gibt es beim Bondage einen Kleiderkodex?

Klar, vielen kommt bei BDSM sofort Lack und Leder in den Sinn. Kein Wunder. Schließlich regen erotische Outfits aus diesen Materialien die sexuelle Lust an. Auch beim Bondage gilt: Lege Deine Alltagskleidung ab und schlüpfe erst in sexy Klamotten und dann in Deine Ketten. Damit signalisierst Du, dass jetzt die Zeit für etwas Besonderes gekommen ist. Die heiße Fessel an der Hand verträgt sich einfach nicht mit dem 1000-fach gewaschenen Baumwollslip. Also raus aus dem Lotterlook, rein in die heißen Dessous, die Overkneestrümpfe aus Lack oder das scharfe Leder-Kleid. Mit diesen erotischen Outfits kannst Du Dich dann in Deine Fesseln oder gleich ins Geschirr begeben.

Die Regeln des Bondage

Damit Du Dein Abenteuer in Fesseln genießen kannst, halte Dich bitte an folgende grundlegende Regeln:

  • Führe vor der Session ein Gespräch zu den Gos und No-Gos sowie zu möglichen Ängsten 
  • Lege vor der Bondage-Session die Rollenverteilung fest
  • Informiere Dich vorher über das richtige Durchführen von BDSM-Praktiken
  • Lege ein Code-Wort für den Sub fest, mit dem die Bondage-Session sofort beendet ist
  • Geh mit Humor an die Sache heran
  • Taste Dich bei den Praktiken langsam voran
  • Verwende nur dafür vorgesehene Materialien (v.a. beim Seil)
  • Tue nichts, was Dir nicht wirklich gefällt
  • Binde keine Seile o. ä. um den Hals
  • Lege eine Schere für den Notfall in Reichweite (um Fesseln zu lösen)

Das Vorab-Gespräch beim Bondage

Ohne Kommunikation läuft nichts. Erst recht nicht beim Bondage. Damit es für beide ein erfüllendes Event wird, solltet Ihr vorher besprechen, was Ihr ausprobieren wollt und worauf Ihr Euch beim besten Willen nicht einlassen könnt. Wie fest sollen die Fesseln sein? Wie viel Bewegungsfreiheit möchtest Du Dir bewahren? Möchtest Du die Peitsche spüren oder lieber die mildere Gerte? Wie stark soll damit zugehauen werden? Möchtest Du geknebelt werden oder lieber nicht? Augenbinde, ja oder nein?

Klärt in dem Gespräch auch, wer in welche Rolle schlüpft. Wer den:die dominante:n Partner:in und wer den:die untergebene:n mimt, kann sich von Session zu Session unterscheiden. Die Rollen können aber auch fest zugeschrieben werden. Neben Kommunikation ist das Wichtigste beim Bondage Vertrauen. Nur wenn Du Dich voll auf Deinen Mann oder Deine Frau verlassen kannst, solltest Du mit diesem Fetisch liebäugeln. Denn ohne gegenseitiges Vertrauen kannst Du Dich bei der Sexpraktik nicht fallen lassen.

Bondage: Session mit Humor nehmen

Der Knebel ist zu groß? Die Handschellen wollen nicht schließen? Der Schlüssel ist weg? Hab keine Bange, wenn nicht alles auf Anhieb gelingt. Gemeinsames Lachen kann die peinliche Situation bei Pannen entschärfen. Schließlich seid Ihr ja keine Vollprofis in Sachen SM-Sex, oder? Kleine Missgeschicke passieren und sollten nicht bierernst genommen werden. Auch die Aufregung vor bestimmten Praktiken oder das Missfallen von Handlungen, könnt Ihr durch gemeinsames Schmunzeln abschütteln.

Sicherheit beim Bondage: Nur professionelles Zubehör verwenden

Gerade bei Bondage gilt: Safety first. Statt Euch mit Kabelbindern, Drahtseilen oder Wäscheleinen Atemwege oder Blutgefäße zuzuschnüren, benutzt lieber die eigens für den Zweck vorgesehenen Bondage-Seile. Die Seile aus dem Haushaltsschrank sind in der Regel viel zu dünn und können sich leicht in die Haut einschneiden und schmerzhafte Verletzungen hervorrufen. Ein professionelles Bondage-Seil hat eine passende Dicke, damit hier nichts passieren kann. Außerdem ist das Material wie Hanf oder Baumwolle weich genug, um die Verletzungsgefahr auf ein geringes Risiko zu mindern. Verzichte auf Seile, die dehnbar sind. Denn diese ziehen sich im Einsatz noch mehr zusammenziehen und stremmen dann. Am besten verwende statt einem Seil Handschellen oder dafür vorgesehene Fesseln aus Leder.

Am Hals solltet Ihr Seile am besten komplett meiden. Zu groß ist hier die Strangulationsgefahr. Auch können beim Liebesspiel mit einem Seil um den Hals Wirbel verletzt werden. Stattdessen kann sich Frau oder Mann ein schickes Halsband aus Leder kaufen und umlegen. Damit gehst Du auf Nummer sicher. Wenn der:die Sub geknebelt werden soll, muss der:die Dom darauf achten, dass noch ausreichend Luftzufuhr durch die Nase zum Atmen kommt. Wo Seile, Bänder oder Manschetten umgelegt werden, sollte eine Schere niemals weit weg sein. So könnt Ihr Euch im Fall der Fälle schnell aus Eurer misslichen Lage befreien.

Fällt das Codewort, ist Schluss mit lustig

Bevor Ihr Euren Fesselfantasien freien Lauf lasst, handelt im Vorfeld ein beliebiges Codewort aus. Wenn dieses Wort in der Session fällt, ist das das Signal für den Dom, sofort mit allem aufzuhören und den:die Sub zu befreien. Entweder hat der:die Sub Schmerzen, ein inneres Unbehagen oder schlicht keine Lust mehr auf den ganzen Spaß. Vielleicht wurde auch spontan eine Grenze überschritten. Sagt der:die Sub in einer solchen Situation ein gewöhnliches „Hör auf“ oder „Es tut mir weh“ denkt der:die Dom womöglich, dass diese Äußerung noch zum Rollenspiel gehört. Daher ist ein festes, eindeutiges Signalwort besser.

Aller Anfang ist schwer – das gilt auch für das Bondage

Im besten Fall führt Dein erster Bondage-Sex zu einer außerordentlich sinnlichen Erfahrung. Wenn Ihr die Handlungen vorsichtig und fachmännisch durchführt, bestehen dafür gute Chancen. Im schlimmsten Fall aber könnt Ihr Euch ernsthaft wehtun und Ihr wollt nie mehr etwas von SM oder dergleichen hören. Das passiert aber nur, wenn Ihr die falschen Materialien verwendet, Ihr Eure Grenzen missachtet oder Ihr Euch nicht ausreichend informiert habt, wie man die Praktiken richtig ausführt. Macht Euch keine Sorgen, wenn Eure Praktiken beim Bondage oder BDSM die ersten Male noch nicht so rund laufen. Mit etwas Übung habt Ihr den Dreh bald raus.

Außerdem gibt es auf dem Markt jede Menge lohnenswerter Ratgeber in Form von Videos oder Büchern. Und wenn Bondage nicht Dein Ding ist, so bist Du um eine Erfahrung reicher und kannst fortan wenigstens mitreden.

Japan-Bondage

In Japan wird eine spezielle Form des Bondage praktiziert. Mittlerweile ist sie auch hierzulande verbreitet und unter der Bezeichnung „Shibari“ bekannt. Beim Japan-Bondage steht die Ästhetik des Fesselns im Vordergrund. Das fantasievolle Fesseln mit Seilen oder Bändern zur Luststeigerung wurde bei dieser Bondage-Form zur Kunst erhoben.

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